Die Börse in Moskau ist jetzt seit knapp vier Wochen geschlossen. “Russische Unternehmen werden an den Finanzmärkten momentan wie Aussätzige behandelt – und das nicht nur international, sondern auch zu Hause in Moskau”, sagt der Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank, Robert Halver, im Interview mit ntv.de. Man habe in der Vergangenheit gesehen, dass gerade westliche Investoren gerne Rüstungs- und Energiekonzerne unterstützt haben, denn ihre fundamentalen Aussichten waren in Friedenszeiten grundsätzlich lukrativ. “Dieses wichtige und üppige ausländische Geld fällt jetzt weg.”
Russische Unternehmen müssten nun darauf hoffen, dass inländische Investoren in einer nationalen Kraftanstrengung in diese Lücke springen. “Ganz nach dem Motto: Wir lassen uns von dem Westen nicht unterkriegen und kaufen unsere eigenen Aktien”, sagt Halver. Ob das funktioniert, könnte sich schon morgen zeigen. Donnerstag soll der Handel mit Aktien von zunächst 33 Unternehmen wieder starten. Darunter Papiere des Gasmonopolisten Gazprom, des Ölkonzerns Lukoil und der staatlichen Fluggesellschaft Aeroflot, wie die Zentralbank der Staatsagentur Tass zufolge mitteilte.
Виктор – Thoibao.de